Webserver mit Apache

From Linuxwiki
Revision as of 07:22, 27 April 2014 by Sunflower (talk | contribs)
Jump to navigation Jump to search

Die am häufigsten genutzte Webserver-Software ist der Apache. Abgesehen davon, dass er relativ einfach zu konfigurieren ist, bringt er den Vorteil, dass die wichtigsten Module (z.B. php) bei der Standard-Installation bereits eingebunden sind. Nachteilig sind die vielen Exploits auf diesen weit verbreiteten Webdienst, also Versionsstand aktuell halten! Zum Entstehungszeitpunkt dieses Dokuments war die aktuellste Version der apache2. Wir verlassen uns aber nicht auf diese Aussage, sondern prüfen den Versionsstand selbst nach mit

# aptitude search apache

Danach installieren wir die aktuellste Version:

# aptitude install apache2

Nach der Installation läuft der Dienst auch schon. Überprüfung mit

# ps auxw | grep apache

Konfigurationsdateien

Diese befinden sich im Verzeichnis /etc/apache2. Die wichtigste Datei ist die apache2.conf. Diese verweist auf weitere Dateien und Unterverzeichnisse. Wer z.B. möchte, dass sein Webserver auf einem anderen Port als 80 lauscht, wird in der Datei ports.conf fündig.

Wohin mit den Webseiten

Der Standardordner für Webseiten ist das Verzeichnis /var/www/. Wer weitere/andere Verzeichnisse festlegen will, kann das in der Datei sites-available/default im Abschnitt DocumentRoot tun. Wir wollen in unserem Fall die Standardwebseite im Verzeichnis /var/www haben. Zu diesem Zweck ändern wir in der Datei sites-available/default den Eintrag

             RedirectMatch ^/$ /apache2-default/

in

             RedirectMatch ^/$ /index.html

(setzt natürlich voraus, dass mit einer Datei index.html begonnen wird)

Neustart des Apache nach Konfigurationsänderungen erfolgt mittels

# /etc/init.d/apache2 restart

Virtual Hosting

Mal angenommen, ihr entschließt euch, mehrere Domains auf einem Webserver zu hosten. Dafür gibt es die Virtual-Host-Einträge in der Datei sites-available/default. In unserem Fall wollen wir 2 Domains hosten, example.de unter /var/www/kdxxl und nomorebluescreen.com unter /var/www/nmbs. Zu diesem Zweck wird die Datei sites-available/default um den Eintrag ServerName ergänzt.

NameVirtualHost *
<VirtualHost *>
       ServerName www.example.de

Dann wird der ganze Abschnitt kopiert und der ServerName-Eintrag für die 2. Domain angepasst:

NameVirtualHost *
<VirtualHost *>
       ServerName www.nomorebluescreen.com
(...)
</Virtual Host>

Die entsprechenden Namen müssen natürlich im DNS (oder zu Testzwecken auch in der /etc/hosts) hinterlegt sein!

Test

Standardeinstellungen: Ein Connect mit dem Browser auf die IP des Webservers sollte die eingestellte Indexseite oder den Apache-Default „It works!“ zeigen. Virtual Hosting: Nach Eingabe der unterschiedlichen Servernamen sollten die entsprechenden Webseiten zu sehen sein.

Logfiles

Diese befinden sich im Verzeichnis /var/log/apache2

php einbinden

Dies ist zumindest unter Debian sehr trivial, weil nur das Paket php installiert werden muss. Mit

# aptitude search php

informieren wir uns über die aktuelle Version. Unter Etch ist das php5. Der Neustart des apache wird während der php-Installation übernommen. Hier ein Beispiel für ein schlichtes Testscript:

<?php
   phpinfo();
?>

Bei Ausführung desselben ist im Browser folgende Auflistung zu sehen

500px|center|phpinfo

Directory Listing erlauben

Wenn in einem Unterverzeichnis von DocumentRoot eine Index-Datei (index.html, index.php, ... ) fehlt, bekommt der Benutzer normalerweise eine Fehlermeldung

Forbidden
You don't have permission to access /images/ on this server.
Additionally, a 404 Not Found error was encountered while trying to use an ErrorDocument to handle the request.

Wenn man stattdessen möchte, dass der Benutzer alle Dateien aufgelistet bekommt, muss man folgendes einrichten

<Directory /var/www/images>
	Option +Indexes
</Directory>

Falls die Option auf alle Verzeichnisse zutreffen soll, die den String „images“ enthalten, macht man besser einen DirectoryMatch

<DirectoryMatch images>

Option +Indexes

</DirectoryMatch>

Security

.htaccess und .htpasswd

Zum Passwortschutz einzelner Ordner bieten sich o.g. Dateien an. Die .htaccess beinhaltet, wer sich überhaupt wie anmelden darf, die .htpasswd beinhaltet die Passwörter

Beispiel für eine .htaccess:

AuthType basic 
AuthName "Access limited"
AuthUserFile /var/www/download/.htpasswd
Require valid-user

Die .htpasswd wird mit folgendem Command erzeugt

htpasswd -c <dateiname> <username>

Dann erfolgt eine Eingabeaufforderung für das Passwort. Vorhandene User in einer htpasswd ändert man durch Weglassen der Option -c

Fail2ban

Zum Ausbremsen von Brute-Force-Angriffen hilft fail2ban, ein Tool, das zu häufige Fehlversuche beim Anmelden mit einer IP-Tables-Regel auf die zugehörige Source IP quittiert.

Beispiel

Erstmal das Paket „fail2ban" installieren, dann ins Verzeichnis /etc/fail2ban wechseln.

Die Optionen in der fail2ban.conf sind normal bereits auf sinnvolle Werte gesetzt. Gegebenenfalls lässt sich bei Problemen noch das Loglevel raufsetzen

loglevel = 4 # default=3

Achtung: nach dem Debuggen wieder auf default (=3) setzen. Die Logfiles werden sonst sehr schnell sehr groß!
Nun kann in der jail.conf man die unterschiedlichen jails für die einzlenen Dienste einrichten, also für apache:

[apache]

enabled  = true 
port     = http,https
filter   = apache-auth
logpath  = /var/log/apache*/*error.log
maxretry = 10 
bantime = 300

Bei den allgemeinen Optionen kann man Excludes für einzelne IPs oder Netze angeben

ignoreip = 127.0.0.1/8 192.168.99.0/24

Achtung: Als Trenner ein Space benutzen. Kommas o.ä. werden zwar akzeptiert, danach funktioniert aber die Banaction nicht. Bei „banaction“ sollte im allgemeinen Teil „iptables-multiport" eingestellt sein. Dienst neu starten, fertig.

Erfolgskontrolle
n- mal falsch anmelden und „iptables -L -n -v“ ausführen (zum testen evtl. eine etwas kürzere bantime wählen)

Debugging
Bei Problemen kann man den Dienst auch im Vordergrund starten:

# fail2ban-server -f

und in einer anderen Shell

# fail2ban-client reload